BMW R 12 Gespann


Technische Daten:
Gesamt-Produktion: 36.008 Stück
Motor: Luftgekühlter Zweizylinder-Boxermotor, Viertakt
Hubraum: 750 ccm
Leistung: 20 PS bei 4.000 U/min
Gewicht: Solo 188 kg; Gespann 320 kg
Nutzlast: ca. 240 kg
Geschwindigkeit: Solo 100 km/h; Gespann 80 km/h
Verbrauch auf 100 km: Solo 3,5 – 4 Liter; Gespann: 5,5 Liter

Die hier gezeigte BMW zeigt die Militärausführung der R 12. Am 17.08.1938 produziert und von der Reichsluftwaffe bestellt, wurde sie am 31.08.1938 an den Wehrmacht-Fliegerhorst Nordhausen ausgeliefert. Seit April 1938 wurde dort das Kampfgeschwader 4 (General Wever) aufgestellt, das ab 1939 in den Kriegseinsatz kam. Es handelt sich um ein frühes Modell mit originalem Walzentacho, Trittbrettern und den geschwungenen Barockkotflügeln. Da sich diese im Gelände mit Schlamm zusetzten und somit die Einsatzfähigkeit des Motorrad;minderte, wurde später eine modifizierte schmalere Version des Schutzbleches verwendet und die Trittbretter gegen Fußrasten getauscht. In den späten 90iger Jahren wurde in 260 Arbeitsstunden die Maschine wieder in Originalzustand von 1938 versetzt, wobei aufgrund der hervorragenden Substanz und der Vollständigkeit an Originalteilen im Wesentlichen nur kosmetische Lackierarbeiten notwendig waren. Der Rahmen hat die Verstärkungsbleche für Gespanne am Lenkkopf. Dazugehörig ist der Royal-Behörden Beiwagen mit U-Blattfedern. Diese R 12 wurde eingesetzt bei den Dreharbeiten zum Spielfilm „Operation Walküre“ mit Tom Cruise als Hauptdarsteller. Das Filmstudio spendierte eine vierstellige Leihgebühr. Das Nummernschild WL steht für Wehrmacht-Luftwaffe.

Die BMW R 12, das bekannteste und in der deutschen Wehrmacht am meisten anzutreffende Motorrad war die BMW R12. Sie wurde bereits 1935 in die Truppe eingeführt und bis zum Jahr 1941 in über 36.000 Exemplaren gebaut. Motorradgeschichtlich ist zu vermerken, dass die R12 das erste BMW-Modell mit Vierganggetriebe und mit einer Teleskopgabel mit hydraulischen Stoßdämpfern war. Ihre Bodenfreiheit betrug nur 12 cm, so dass sie trotz allem keine ausgesprochene Geländemaschine war und 1941 vom überschweren Beiwagenkrad BMW R 75 mit Seitenwagenantrieb abgelöst wurde.